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Swiss Dads

Ungefiltert zeigt der schwedische Fotograf Johan Bävman Väter in ihrem Familienalltag – Männer, die mit Würde und Anmut Neuland erobern. Seine Serie Swedish Dads hat Menschen auf der ganzen Welt unmittelbar berührt – und enormes Echo ausgelöst. MenCare Schweiz hat Johan Bävman deshalb in die Schweiz eingeladen. Entstanden ist die MenCare-Serie Swiss Dads, die im Mai 2016 erstmals in Bern ausgestellt wurde.

Pietro Rossi (36)

Pietro Rossi (36, Lehrer und Journalist) teilt sich die Betreuung seiner Kinder Milla und Livio mit seiner Partnerin Vera zu gleichen Teilen.

«Eine Gesellschaft mit mehr Männern in Erziehung und Haushalt ist die Grundlage für die Gleichstellung von Mann und Frau, denn nur so schafft man Verständnis für die Leistungen innerhalb und ausserhalb der Familie. Die Rollenbilder innerhalb der Familie werden gleichberechtigt.»

David Bär (42)

David Bär (42, Softwareentwickler) betreut seine Kinder Sanya, Arun und Yeva während einem Arbeitstag pro Woche.

«Kinder sind direkt. Lachen und Weinen wechseln sich ab. Das fordert wesentlich mehr als der ‚gesittete‘ Umgang unter Erwachsenen.»

Samuel Sarasin (31)

Samuel Sarasin (31, Diakon) betreut seinen Sohn Elia während einem Arbeitstag pro Woche.

«Manchmal scheint es mir, dass eine Familie gründen und führen als eine Art ‚antikapitalistisches‘ Statement verstanden werden kann. Sich für etwas Langfristiges wie das Gründen einer Familie zu entscheiden, stellt sich in gewisser Weise gegen den gegenwärtigen Zeitgeist, in dem vieles offen und zur Verfügung bleiben und sein soll.»

Dominic Eaton (26)

Dominic Eaton (26, Student) teilt sich die Betreuung seiner Tochter Ida mit seiner Partnerin Stefanie zu gleichen Teilen.

«Ich selbst bin ohne Vater aufgewachsen. Deshalb ist das Vaterwerden für mich, wie wenn ich einen Sinn entdecken würde, den ich schon immer hatte, der aber nie entwickelt wurde. Es ist wie eine emotionale Färbung, die zu meinem bisherigen Spektrum dazugekommen ist.»

Adrian Martinelli (29)

Adrian Martinelli (29, Informatiker) betreut seine Tochter Leni während einem Arbeitstag pro Woche.

«Dadurch, dass wir beide ganze Tage alleine mit unserer Tochter verbringen, können wir uns auf Augenhöhe über Betreuungsthemen austauschen. Das gegenseitige Verständnis wächst. Beide kennen beide Seiten.»

Kilian Tellenbach (35)

Kilian Tellenbach (35, Operationsassistent) betreut seine Töchter Amélie, Maxine und Norah während drei Arbeitstagen pro Woche.

«Für mich ist es sehr wichtig, Zeit mit den Kids zu haben, weil ich ein Teil ihres Aufwachsens sein will und nicht immer nur am Abend da sein und den ganzen Tag verpassen möchte. Es war bei uns ganz klare Bedingung, dass wir uns die Erziehung aufteilen. Man(n) verpasst extrem viel, wenn er dieses Zeitfenster, das ja doch relativ kurz ist, nicht nutzt und so viele interessante neue Perspektiven nicht miterlebt während der Kindheit seiner Kinder.»

Adriano Maranta (48)

Adriano Maranta (48, Sozialpädagoge, seit 2014 Hausmann) betreut seine Tochter Nora die ganze Woche über und regelmässig auch den Tagesbub Ryan.

«Die Erfahrung von Kindererziehung, Familienarbeit und Haushalten bringt eine übergeordnete Gelassenheit, Rundumsicht, Weisheit und Reife. In keiner Management-Schule der Welt kann man das sonst lernen.»

Robert Berke (37)

Robert Berke (37, Mathematiker) betreut seine Kinder Finn, Leif und Meta während einem Arbeitstag pro Woche.

«Während der ersten Schwangerschaft meiner Frau kam die grosse Umstellung. Eigentlich erstaunlich, dass es dafür kein eigenes Wort gibt: Auf so vieles zu verzichten, was zu diesem Zeitpunkt noch von grosser Bedeutung war. Die liebgewonnene Freiheit – zu jedem Zeitpunkt machen, was man will – unwiderruflich (zumindest für die nächsten zwei Jahrzehnte) zu Grabe zu tragen.»

Thierry Colin (34)

Thierry Colin (34, Braumeister, seit 2011 Hausmann) betreut seine Kinder Amélie und Basil die ganze Woche über.

«Ich finde, eine Gesellschaft profitiert immer davon, wenn alle alles machen können. Und zwar in einer freien, selbstverständlichen Art und Weise. Die im Haushalt und in der Kinderbetreuung erworbenen Erkenntnisse fliessen dabei in die Arbeitswelt ein und umgekehrt. Diese Ganzheitlichkeit kann nur von Vorteil sein.»

Fabian Rölli (37)

Fabian Rölli (37, Kommunikation und Mitglied der Geschäftsleitung in einem Basler Brockenhaus) betreut seine Kinder Loana, Anique und Jaron während drei Arbeitstagen pro Woche.

«Vater werden hiess für mich, an eigene Grenzen zu stossen, den Umgang mit Frustration und Wut zu lernen, die Perspektive des Kindes zu sehen, flexibel im Alltag zu werden und Grundsatzfragen zu zweit zu klären.»

Simon Wyss (45)

Simon Wyss (45, Malermeister) betreut seine Kinder Selma und Dylan während einem Arbeitstag pro Woche.

«Der Alltag mit den Kindern ist immer im Jetzt. Das erdet. Mit der Geburt von Selma wurde mein Leben leichter – vielleicht, weil mir jetzt alles sinnvoller erscheint.»

Ndiasse Niang (28)

Ndiasse Niang (28, Koch) betreut seinen Sohn Ablaye während der halben Woche.

«Mit meinem Bub zusammen sein, zusammen essen, raus gehen, mit andern Kindern spielen, mit ihnen lachen: Es ist wichtig, mit seinem Kind Zeit zu verbringen, weil man es kennenlernen muss.»

Fritz Roesli (31)

Fritz Roesli (31, Mechaniker und Sozialpädagoge) betreut seine Tochter Marta während vier Arbeitstagen pro Woche.

«Lernen lernen lernen. Nichts bietet so viele Chancen wie der Alltag mit Kindern. Emotion, Liebesbeziehung, Rollenbilder, gesellschaftliche Konventionen, persönliche Ressourcen, Rituale – fast alle Lebensbereiche werden tangiert, erschüttert und müssen immer wieder aufs Neue erprobt werden. Diese erste intensive Zeit mit meiner Tochter ist mir unglaublich wichtig. Sie gibt uns allen ein gutes Fundament für eine lebenslange Beziehung.»