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Vaterschaftsurlaub – reaktionäre Kräfte erzwingen Abstimmung

Weil Ewiggestrige sogar noch gegen die Minimallösung das Referendum ergriffen haben, stimmt die Bevölkerung nun doch noch über den Vaterschaftsurlaub ab. Das ist auch eine Chance.

Es wurde knapp: Haarscharf vor Ende der Referendumsfrist reichten die Gegnerinnen und Gegner eines Vaterschaftsurlaubes im Januar die Referendums-Unterschriften ein. Die Bundeskanzlei hat diese nun beglaubigt: Voraussichtlich am 27. September 2020 werden wir über 10 Tage Vaterschaftsurlaub abstimmen. Noch vor der Beglaubigung machten in den Medien Berichte von Tricksereien bei der Unterschriftensammlung die Runde. So seien teilweise Unterschriften erschlichen worden mit der Angabe, man würde für statt gegen den Vaterschaftsurlaub sammeln.

Schon diese Minimallösung von zehn Tagen ist ein Kompromiss des Kompromisses. Das Parlament arbeitete diese Minimallösung als indirekten Gegenvorschlag der Volksinitiative für zwanzig Tagen Vaterschaftsurlaub aus. Letztere zog der  Initiativ-Verein «Vaterschaftsurlaub jetzt!» am 2. Oktober 2019 bedingt zurück, um dem Gegenvorschlag freie Bahn zu ermöglichen. «Bedingt» heisst: Falls das Volk in einem Referendum gegen die zehn Tage stimmt, könnte der Initiativ-Verein die Initiative wieder aktivieren und eine Abstimmung herbeiführen. Dass dies ein unbequemes und unwahrscheinliches Szenario ist, versteht sich von selbst.

Das Referendum gegen die mickrigen zehn Tage zeugt von einer unglaublichen Ignoranz der heutigen gesellschaftlichen Realität und einer Geringschätzung engagierter Väter. In einer repräsentativen Umfrage vom September 2019 sprachen sich 83 Prozent der Stimmbevölkerung für oder eher für einen Vaterschaftsurlaub aus. Das Referendum ist zudem ein Schuss vor den Bug für die rund 44’000 frischgebackenen Väter, die in der zweiten Jahreshälfte  zum ersten Mal in der Geschichte der Schweiz von einem Vaterschaftsurlaub profitiert hätten. Denn dieser kann nun bei Annahme durch das Volk frühestens im Januar 2021 in Kraft treten, statt wie geplant schon im Sommer dieses Jahres.

männer.ch-Präsident Markus Gygli zeigt sich trotzdem positiv gestimmt: «Dieser Abstimmungskampf wird eine einmalige Gelegenheit, in einer breiten Bevölkerung über die Notwendigkeit von präsenten Vätern zu diskutieren.» Sie wollen diese Chance mit aller Kraft nutzen, auch wenn ihnen die zehn Tage als wenig erscheint. männer.ch, Dachverband der progressiven Männer- und Väterorganisationen, lancierte neben den anderen drei Dachverbänden Travail.Suisse, Alliance F und Pro Familia die Initiative mit. Alle vier Verbände steigen nun zusammen mit weiteren Organisationen unter dem Lead von Travail.Suisse in den Abstimmungsring. Es soll eine buntgemischte zivilgesellschaftliche Allianz werden.

Jetzt bist auch Du gefragt! Gehe auf www.vaterschaftsurlaub.ch oder www.maenner.ch/spenden/ für Spenden oder melde dich unter info@maenner.ch für tatkräftige Mithilfe im Abstimmungskampf.

 

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