Jahre sterben Männer in der Schweiz früher als Frauen.
aller Suizide werden von Männern verübt .
der psychisch belasteten Männer nehmen keine Psychotherapie in Anspruch.
aller Todesopfer im Strassenverkehr sind Männer – meist selbstverschuldet.
Die problematischen Auswirkungen männlicher Sozialisation auf Lebensstil, Selbstsorge und Gesundheitskompetenz von Männern sind wissenschaftlich gut belegt. Trotzdem werden sie fachlich noch immer weitgehend ausgeblendet. Denn Medizin und Gesundheitswesen sind – wie unsere Gesellschaft als Ganzes – patriarchal geprägt: Männer werden noch immer stillschweigend als Norm und Massstab gesetzt. Deshalb kritisiert die Gendermedizin zurecht, dass Medikamente beispielsweise meist nur an gesunden jungen Männern getestet werden. Jedoch gilt im Umkehrschluss keineswegs, dass die Gesundheitsversorgung deshalb optimal auf Männer und ihre Bedürfnisse abgestimmt wäre. Im Gegenteil: Weil eine geschlechterreflektierte Perspektive fehlt, zielen viele Angebote auch an den Bedürfnissen von Männern vorbei. So fehlt beispielsweise bei Fachleuten das Wissen, dass sich Depressionen bei Männern oft nicht in Niedergeschlagenheit, sondern in Überaktivismus und Anspannung ausdrücken. Entsprechend hoch ist die Dunkelziffer unerkannter Depressionen.
Die im Frühjahr 2025 gegründete Fachstelle für Männergesundheit von männer.ch will die noch brachliegenden Potenziale einer männerspezifischen Gesundheitsversorgung nutzbar machen. Sandro versteht sich dabei als Kompetenzzentrum für männlichkeitssensible Prävention und Behandlung.