OH BOY* – Fachstelle für geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungs

Die Fachstelle OH BOY* ist Anlaufstelle, Drehscheibe und Knowhow-Hub für Fachpersonen und Institutionen, die mit Jungen, männlichen Jugendlichen und jungen Männern unterwegs sind.

Warum es OH BOY* braucht

Es ist anspruchsvoll, erwachsen zu werden. Das gilt auch und besonders für Jungs. Denn die an sie gerichteten Männlichkeitsanforderungen sind zunehmend widersprüchlich. Nach wie vor müssen sie traditionelle Männlichkeit – hart, stark, souverän etc. – performen, um sich insbesondere in der gleichgeschlechtlichen Peergroup zu behaupten. Gleichzeitig müssen sie mit der Kritik an diese «toxischen» Anforderungen umgehen und eine ganze Reihe zusätzlicher Anforderungen (z.B. Einfühlsamkeit, emotionale und soziale Kompetenzen etc.) erfüllen. In diesem Spannungsfeld werden sie von Schule, Elternhaus und psychosozialer Grundversorgung weitgehend allein gelassen. Es mangelt an Orientierung und Rollenmodellen.

Facts

71%

der jungen Männer glauben, persönliche Probleme ohne Unterstützung lösen zu müssen.

50%

der jungen Männer ignorieren Signale ihres Körpers und setzen darauf, dass sie von allein wieder weggehen.

95%

der jungen Männer spüren Druck, sich als Mann verändern zu müssen.

2/3

der jungen Männer zwischen 18 und 35 Jahren glauben, Gleichstellung sei verwirklicht.

Diese Themen müssen auf verschiedenen Ebenen bearbeitet werden. Eine davon ist die Befähigung von Fachleuten, die in einem professionellen Kontext mit Jungs arbeiten. Wie können sie Jungs geschlechterreflektiert, professionell und verlässlich begleiten? Auf diese Frage bietet OH BOY* Antworten an.

Das Ziel: Fachpersonen – Jugendarbeiter*innen, Schulsozialarbeitende, Betreuungspersonen, Sozialpädagog*innen, Lehrpersonen – sollen in der Lage sein, männliche Jugendliche in ihrer Entwicklung zum Mannsein so zu unterstützen, dass es weder ihnen noch anderen schadet.

Die Fachstelle verfolgt dabei einen primärpräventiven Zugang, d.h. es sollen alle Jungs erreicht werden – und nicht «nur» auffällige oder marginalisierte Jungs. Dabei ist es OH BOY* wichtig, sensibel zu sein für Mehrfachdiskriminierungen und besonders verletzliche Jungs(gruppen).

Was OH BOY* leistet

Entwicklung wirksamer Tools

OH BOY* entwickelt und vermittelt wirksame Tools (Methodenkoffer) und weitere Fachimpulse an Fachpersonen («Labor»).

Schulung von Fachpersonen

OH BOY* schult Fachpersonen für die geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungs in diversen Settings.

Unterstützung bei der Jungenarbeit

OH BOY* unterstützt Institutionen in ihrer Arbeit mit Jungs:
_ mit fachlich fundierten Interventionen vor Ort
_ mit der Triagierung an geeignete Fachpersonen/-stellen

Ansprechpartner von Behörden und Politik

OH BOY* berät und begleitet Behörden und Politik bei der Beantwortung der Frage, was Jungs brauchen, um so Mann zu werden, dass es weder ihnen noch anderen schadet.

Öffentlichkeitsarbeit

OH BOY* informiert Medien und Öffentlichkeit über die Spannungsfelder und Herausforderungen, die mit Jungesein und Mannwerden in unserer Gesellschaft verbunden sind.

Vernetzung von Fachpersonen

OH BOY* vernetzt Fachpersonen, moderiert eine Fachgruppe und stärkt die Qualitätsentwicklung.

Führt und entwickelt Projekte

OH BOY* führt Projekte im Bereich der geschlechterreflektierten Arbeit mit Jungs durch (nähere Informationen folgen).

Ansprechperson

Michi Koger koordiniert die Fachstelle OH BOY* von männer.ch und entwickelt neue Angebote für die geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen. Er ist Sozialpädagoge, Systemischer Berater, und arbeitet als Projektleiter bei der okaj Zürich.

Zur Fachstelle

Die Fachstelle OH BOY* ist eine Kooperation von okaj Zürich, Berner Fachhochschule und männer.ch, die aus dem GENDER*ROLLEN-Prozess der Stiftung Mercator Schweiz hervorgegangen ist. In der Steuergruppe begleiten Prof. Stefanie Duttweiler (BFH) und Markus Theunert (männer.ch) den Fachstellenleiter.

Geschlechterreflektiert arbeiten

Der Lehrgang «Geschlechterreflektiert mit Jungen, Männern und Vätern arbeiten» macht dich kompetent, um professionell beim Veränderungs-Prozess der Geschlechterverhältnisse mitzuwirken.

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Links & Quellenangaben