Die Fachstelle Seven bearbeitet sexuelle Probleme, die Männer haben und verursachen. Sie vermittelt Wissen und Kompetenzen, damit Männer alle Facetten ihrer Sexualität im Konsens und im Einklang mit ihren Bedürfnissen entfalten können.
Wie Sex geht, lernt man(n) in der Pubertät und dann «kann» man(n) es. Das ist eine weit verbreitete Annahme. Sie ist falsch. Sexuelles Lernen dauert ein Leben lang. Sexualität, Körper und Vorstellungen verändern und erweitern sich.
Leider verpassen es bis heute viele Männer, sich Erkundungen in der weiten Welt des Begegnens und Begehrens zuzugestehen. Das ist auch nicht wirklich erstaunlich. Denn traditionelle Männlichkeitsanforderungen machen es Männern schwer, der ganzen Spannweite ihrer emotionalen und körperlichen Bedürfnisse nachzugehen. Das gilt ganz besonders für alles, was den Verdacht einer «Schwäche» erwecken könnte – das Bedürfnis nach Zärtlichkeit, Geborgenheit und Trost beispielsweise.
Viel einfacher und sicherer ist es deshalb für Männer, Nähe unter dem «Deckmantel» sexuellen Begehrens zu suchen. Denn Sex zu wollen gilt immer als «männlich». Das macht den Korridor allerdings ganz schön eng. Und erhöht den Leistungsdruck. Schliesslich kann und will ein richtiger Mann immer…?
Unsinn! Männer sind Menschen und haben vielschichtige, widersprüchliche Empfindungen und Bedürfnisse. Das gilt auch für ihren Penis – ein hochempfindlicher Schwellkörper, der seinem eigenen Rhythmus folgt. Und erst recht für das grösste Sexualorgan des Menschen: das Gehirn.
Die Fachstelle Seven stellt den Mythen über männliche Sexualität Fakten und Dialog gegenüber. Sie trägt so dazu bei, dass Männer in ihrer Sexualität mehr Freude erleben und weniger Schaden anrichten.
Die Fachstelle SEVEN trägt zur Formulierung positiver Visionen männlicher Sexualität bei und bringt diese in den gesellschaftlichen und fachlichen Diskurs. Sie ermutigt Männer, Verantwortung zu übernehmen, um Sexualität in ihrer Vielfalt zu schätzen, zu entwickeln und zu leben: für sich allein, in Begegnungen oder in Beziehungen. Die Befreiung kultureller und fachlicher Vorstellungen männlicher Sexualität von einengenden Anforderungen (z.B. Penis-, Erektions- und Orgasmusfixierung etc.) und gesellschaftlichen Normen (z.B. Monogamie, Heterosexualität) wird gefördert.
Die Fachstelle Seven bearbeitet sexuelle Probleme, die Männer haben und verursachen. Sie vermittelt Wissen und Kompetenzen, damit Männer alle Facetten ihrer Sexualität im Konsens und im Einklang mit ihren Bedürfnissen entfalten können.
Wie Sex geht, lernt man(n) in der Pubertät und dann «kann» man(n) es. Das ist eine weit verbreitete Annahme. Sie ist falsch. Sexuelles Lernen dauert ein Leben lang. Sexualität, Körper und Vorstellungen verändern und erweitern sich.
Seven stärkt die Kompetenzen von Männern, Konsens in allen Phasen sexueller Begegnungen sicherzustellen. Die Fachstelle unterstützt Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt, die Männer erreicht und sie direkt anspricht.
Seven fördert lebenslange sexuelle Bildung. Sie unterstützt Schulen, Eltern und Fachpersonen bei der Vermittlung realistischer und vielfältiger Bilder von Sexualität. Die Fachstelle bietet auch Aus- und Weiterbildungen insbesondere im Erziehungs-, Gesundheits- und Präventionsbereich an.
Seven wendet sich sowohl gegen die Stigmatisierung wie auch gegen die Banalisierung von Sexarbeit und den mit ihr verbundenen Problemen. Die Fachstelle fragt differenziert nach: Welche Bedürfnisse befriedigen Männer eigentlich mit dem Kauf sexueller Dienstleistungen? Unter welchen Voraussetzungen kann Sexarbeit für alle Beteiligten ok sein? Wo fängt Sexarbeit überhaupt an?
Seven thematisiert die Verantwortung von Männern bei der Zeugungsverhütung und fördert das Wissen über herkömmliche und alternative Möglichkeiten.
Seven trägt zur Entwicklung einer Sexualpolitik bei, die Konsens fördert, Diskriminierung verhindert und Vielfalt unterstützt.
Das Projekt «Talk about Pornography» möchte die Lücke schliessen zwischen der verbreiteten Nutzung von Pornografie durch Jugendliche und dem fehlenden Sprechen darüber. Es fördert die Dialog- und die Medienkompetenz erwachsener Bezugspersonen, damit Gespräche mit Jugendlichen über dieses tabubehaftete Thema gelingen.
Das Kursangebot von «Talk about Pornography» vermittelt den bisherigen Wissensstand zur Pornografienutzung und zeigt Möglichkeiten und Grenzen eines Dialogs mit Kindern und Jugendlichen auf. Es fördert einen sachlichen, möglichst faktenbasierten Dialog. Pornografie soll weder verteufelt noch verharmlost werden. Das Ziel ist, dass erwachsene Bezugspersonen informiert sind und sachlich-unaufgeregt über Pornografie und ihre Nutzung sprechen können. Wir bieten drei Formate an:
Der Impulsvortrag «Talk about Pornography» (75 Minuten) vermittelt kompakt den aktuellen Wissenstand der Forschung zum Thema Pornografie und beantwortet gängige Fragen
Inhalte:
Der Crashkurs «Talk about Pornography» (120 Minuten) vermittelt den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung zum Thema Pornografie, gibt Hinweise, um die eigene Haltung zu reflektieren, ermöglicht den Austausch und gibt Tipps für den Dialog mit Jugendlichen.
Inhalte:
Der Vertiefungskurs «Talk about Pornography» (120 Minuten) bietet eine vertiefte Auseinandersetzung. (Der vorgängige Besuch von Impulsvortrag oder Crashkurs ist Teilnahmebedingung.) Wir schauen uns Rahmenbedingungen und Zugänge für einen Dialog mit Jugendlichen ausführlich an. Das Ziel: Eltern können eigenen Ängsten mit Fachwissen begegnen und ihren jugendlichen Kindern altersgerecht zur Seite stehen.
Inhalte:
Als fachliches Fundament haben wir – mit Unterstützung durch die nationale Plattform Jugend und Medien eine umfangreiche Wissensübersicht. Der Bericht «Jugendliche und Pornografie» trägt den aktuellen Stand des Wissens zusammen, wie Jugendliche Pornografie heute nutzen. Der Bericht zeigt auf, warum es wichtig ist, dass Eltern und Fachpersonen mit Jugendlichen Gespräche über das Thema führen und was es braucht, damit diese gelingen. Neben Fakten und einer Bedarfsanalyse für ein Workshop-Angebot, enthält der Bericht detaillierte Angaben zu den Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen in Sachen Pornografie und den Aufgaben von Eltern und Fachpersonen im Gespräch.
Seit über 20 Jahren setzen wir uns für eine geschlechtergerechtere Welt ein, politisch, menschlich, fachlich. Unterstütze uns, als Privatperson, Firma oder Gemeinschaft, und werde Teil von neuen und vielfälltiger Männlichkeiten.