Unsere Mission

Menschen jeglichen Geschlechts sollen ihr Leben so gestalten können, wie sie möchten. Das gilt auch für Buben, Männer und Väter. Doch die haben ihre eigene Befreiung von überholten Rollenkorsetten noch kaum selber an die Hand genommen. Wir ermutigen sie dazu und begleiten sie dabei. Unsere Überzeugung: Um individuelle Chancengleichheit und strukturelle Verteilungsgerechtigkeit zu erreichen, braucht es letztlich eine fundamentale Neugestaltung der Geschlechterverhältnisse.
Dabei können alle gewinnen. Denn als Männer wissen wir: Unsere vermeintlichen Privilegien mögen zuweilen cool sein. Unter dem Strich aber machen Konkurrenzdenken, einseitige Leistungsorientierung und die Jagd nach Macht und Geld vor allem krank und leer.

männer.ch ist die Stimme, die Männer einlädt, Gleichstellung mitzugestalten und krankmachende Männlichkeitskorsette aufzuknüpfen. Wir schaffen Orientierung und sichern Unterstützung, damit Jungen, Männer und Väter die epochale Herausforderung schaffen: fair und gern Mann zu sein. Dafür machen wir sichtbar, wie Männer vom Patriarchat profitieren – und zugleich darunter leiden. Im Verbund kämpfen wir dafür, dass alle Menschen gleiche Rechte und Chancen, gleich viel Sicherheit und Akzeptanz haben.

männer.ch hat sich 2005 als Dachverband progressiver Schweizer Männer- und Väterorganisationen gegründet. Wir sind von den Steuerbehörden als gemeinnützig anerkannt, konfessionell neutral und parteipolitisch unabhängig.

Die Erkenntnisse aus Wissenschaft und fachlicher Praxis sind unser Fundament. Grundlegend ist die Einsicht: Auch Männer werden nicht als Männer geboren – und Mannsein ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Von Kindsbeinen an lernen wir, kulturelle Männlichkeitsvorstellungen zu verinnerlichen, um zu den «richtigen Jungs» zu gehören. Deshalb fühlt sich Männlichkeit naturgegebener an als sie ist. Wir zeigen, wie gestaltbar Mannsein ist.

männer.ch versteht sich als Dach für alle (pro)feministischen und emanzipatorischen Engagements, in denen Männer Verantwortung für Emanzipation und Gleichstellung übernehmen. Um zu gewährleisten, dass unsere Arbeit auch wirklich Chancengerechtigkeit und Vielfalt fördert, nutzen wir das triple advocacy-Konzept als Kompass. Es besagt, dass Männer im Gleichstellungsprozess gleichzeitig und gleichwertig drei unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen müssen:

Triple Advocacy

Triple Advocacy meint: Als Männer im Gleichstellungsprozess sind wir weder Männerlobby noch Erfüllungsgehilfen für weibliche Gleichstellungsanliegen. Wir sind gleichzeitig und gleichwertig: 1: Engagierte in einer Allianz für Geschlechtervielfalt und soziale Gerechtigkeit, 2: Kooperationspartner für Frauen und ihre Rechte, Anliegen und Organisationen und 3: Sprachrohr für Anliegen, Potenziale und Verletzlichkeiten von Buben,
Männern und Vätern.

Relationale Gleichstellungspolitik

Wenn wir Jungen, Männer und Väter in Geschlechterfragen wirklich als Teil der Lösung und nicht nur als Teil des Problems betrachten, dann braucht es ein erweitertes, ein relationales Verständnis von Gleichstellungspolitik und Gender Mainstreaming, das [2] frauenspezifische, [3] männerspezifische und [3] geschlechterübergreifende Teilstrategien unter einem gemeinsamen Dach zu verbinden weiss.

Männerpolitisches Dreieck

Dabei ist nie zu vergessen: Die Männern und die Frauen gibt es nicht. Es gilt, was der amerikanische Soziologe Michael Messner bereits in den 1990er-Jahren festgestellt hat:
Mit jedem Geschlecht sind 3: Privilegien und 1: Kosten verbunden, und innerhalb jedes Geschlechts gibt es grosse 2: Unterschiede. Alle drei Elemente gilt es gleichzeitig im Auge zu behalten.

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