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Unsere Anliegen

männer.ch legt den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Themen Arbeit, Familie, Sexualität und Bildung. 

Für Arbeit mit Sinn und Wert

Arbeit ist ein Ort männlicher Selbstbestätigung. Männer leisten gern und viel – im Job, in der Familie, in der Freizeit. Eine Balance zwischen allen Ansprüchen zu finden, ist eine Herausforderung. Damit auch Männer sie meistern können, braucht es neben individueller Achtsamkeit auch geeignete betriebliche und politische Rahmenbedingungen.

männer.ch kämpft für eine männergerechte und menschenfreundliche Arbeitsethik und eine Kultur nachhaltigen Wirtschaftens, die Männer als Menschen ernst nimmt; die wirtschaftliches, persönliches und soziales Wachstum gleichwertig anstrebt; die Gier als Wirtschaftsmotor überwindet und eine Kultur kooperativen Wirtschaftens entwickelt.

Unmissverständlich beantworten wir dabei die kritische Frage, wie bezahlte und unbezahlte Arbeit zwischen den Geschlechtern verteilt sein soll: hälftig!

Unsere Leitziele

  • Bezahlte und unbezahlte Arbeit ist zwischen den Geschlechtern fair – also hälftig – verteilt. Politisch sind alle Hebel zu nutzen, um den Verfassungsauftrag (Art. 8 Abs. 3) umzusetzen.
  • Männer können sich jenseits von Rollenkorsetten die Freiheit nehmen, ihr persönlich passendes Arbeitszeitmodell zu finden. 
  • Erwerbsarbeit, Familienarbeit, Haus- und Gemeinschaftsarbeit sind in der männlichen Arbeitsbiografie und in der gesellschaftlichen Wertschätzung gleichwertig – auch wenn sie je nach Lebensabschnitt unterschiedlich gewichtet sind.
  • Die Leistungsanforderungen sind gesundheitsverträglich, die Arbeitsbedingungen sozialverträglich, sinnhaft und geschlechtergerecht. 

Unsere Forderungen

  • flexible Arbeitszeitmodelle (Wochen- und Jahresarbeitszeit) bei gleichzeitiger Gewährleistung familiengerechter Arbeitszeiten
  • die Schaffung von Teilzeit- und Job-Sharing-Modellen – auch auf Kaderstufe und nicht nur für Väter
  • ein Vaterschaftsurlauf und eine gesetzlich verankerte Elternzeit (mit Arbeitsplatzgarantie)
  • die Anerkennung von Erfahrungen in der Familien- und Gemeinschaftsarbeit als berufliche Qualifikation
  • eine aktive Förderung von Arbeitszeit- und organisation, die väterliches Engagement im Alltag ermöglichen und wertschätzen
  • eine männerspezifische betriebliche Gesundheitsförderung
  • eine Gleichstellung beim Rentenalter

Unsere Ansage

Wir wollen bis im Jahr 2020 eine Teilzeitquote bei Männern von 20 Prozent erreichen. Dieses Ziel haben wir 2012 ausgegeben als der Anteil noch bei 13.9 Prozent lag. 2018 lag der Anteil Teilzeit arbeitender Männer bereits bei 17.6 Prozent.

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Für präsente Väter

Kinder haben ein Recht auf alltagsnahe Präsenz beider Elternteile. Väter von heute verstehen sich auch immer selbstverständlicher als engagierter Elternteil und gleichberechtigter Partner. Doch noch immer fehlen Rollenmodelle und politische Rahmenbedingungen, damit Männer zuhause mehr sein können als Zahl- und Feierabendväter. Ein Wertewandel steht an: Männer müssen ihren Platz in der Familie neu definieren, nachdem sie als traditionelles «Oberhaupt der Familie» ausgedient haben. Aber wie?

männer.ch engagiert sich für eine väterfreundliche Familienpolitik, die echte Partnerschaft und alltagsnahe Kinderbetreuung möglich macht – und zwar ab Geburt, nicht nur für Gutverdienende und auch nach Trennung und Scheidung.

Unsere Leitziele 

Familienpolitik in der Schweiz verdient ihren Namen. Buben- und Väterpolitik sind selbstverständliche Bestandteile dieser Familienpolitik. 

Beide Elternteile tragen die Hälfte der Verantwortung für die emotionale Geborgenheit und die materielle Sicherheit. Arbeitsmodelle und -organisation machen es möglich, dass auch Väter im Alltag Zeit mit ihren Kindern verbringen und sie in allen Lebensphasen und Familienformen begleiten können. Bezahlte und unbezahlte Arbeit werden hälftig geteilt. 

Geschieden werden Liebespaare, nicht Eltern: Auch nach Trennung und Scheidung tragen beide Elternteile zu gleichen Teilen Sorge für ihre Kinder. 

Unsere Forderungen 

  • Aufwertung der Familienpolitik: Schaffung eines Bundesamts für Familien und Aufbau einer Abteilung für Buben- und Väterfragen. 

  • Vaterschaftsurlaub: Einführung eines gesetzlich verankerten Anspruchs, im ersten Jahr nach der Geburt 20 Tage Zeit in der Familie verbringen zu können.

  • Respekt vor dem Willen des Gesetzgebers: Die Gerichte müssen die Revisionen des Sorge- und des Unterhaltsrechts so fortschrittlich umsetzen, wie es das Parlament verankert hat. 

  • Familienarbeit ist auch Dienst an der Gemeinschaft: Wer während Erfüllung seiner Dienstpflicht Vater wird, muss die Freiheit und das Recht haben, seinen Dienst ohne Zeitstrafe unterbrechen zu können. 

  • Recht auf Gewissheit: Alle Beteiligten müssen jederzeit einen Vaterschaftstest verlangen können. 

Unsere Ansage 

Gemeinsam mit dem Schweizerischen Institut für Männer- und Geschlechterfragen (SIMG) ist männer.ch seit 2014 Träger des nationalen Programms MenCare Schweiz.

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Für eine verantwortungsvolle Sexualpolitik

Sexualität ist mehr als ein Naturereignis. Sexualität ist individuell gelernt, kulturell geformt, sozial normiert. Männer wie Frauen wissen oft zu wenig über die Vielschichtigkeit von Sexualität. Fehl- und Vorurteile prägen das Bild. Beide Geschlechter suchen neue Wege. Das ist nicht nur Privatsache! Bildung, Gesundheitsförderung und der Schutz der persönlichen Unversehrtheit sind zentrale Staatsaufgaben. Das gilt auch im Bereich der Sexualität!

männer.ch versteht sich als Teil einer fortschrittlichen Allianz, die Sexualität weder verteufelt, privatisiert noch kommerzialisiert, sondern eine Sexualpolitik entwickelt, die einer reifen Gesellschaft würdig ist: Eine Sexualpolitik, die individuelle Freiheit und Unversehrtheit schützt, Verantwortung und Offenheit stärkt, Machtgefälle und Ängste verringert, Missbrauch und Gewalt verhindert. Für uns ist klar: Das Sexuelle ist politisch. 

Unsere Leitziele

  • Eine Sexualpolitik, die nicht Moral, sondern Schwache schützt: Körperliche Nähe und sexuelles Handeln haben sich am gegenseitigen Einverständnis einander zugewandter, zurechnungsfähiger Persönlichkeiten zu orientieren. Der Staat muss Schwächere schützen, nicht eine allgemeine Moral. Doch diesen Schutzauftrag hat er ernst zu nehmen.
  • Eine Sexualpolitik, die Diskriminierung verhindert und Vielfalt zulässt: Politische Entscheide in Bildungs- und Gesundheitspolitik, Stadtentwicklungs- und Sicherheitspolitik etc. orientieren sich an sexualpolitischen Konzepten, die Menschen aller Entwicklungsstufen, sexueller Selbstverständnisse und biologischer Voraussetzungen gleichermassen gerecht werden. 
  • Befreiung sexueller Kreativität: Männer tragen Verantwortung, um Sexualität in ihrer Vielfalt zu schätzen und zu entwickeln. Sie leben im Rahmen des Legalen und jenseits jeder Ausbeutung alle Facetten ihrer Sexualität selbst-bewusst: für sich allein, in Begegnung(en) und/oder in Beziehung(en).  

Unsere Forderungen 

  • Sexuelle Bildung verhindert Missbrauch und sexuelles Leiden: Die Schule hat einen sexualpädagogischen Bildungsauftrag zur Vermittlung realistischer und vielfältiger Bilder von Sexualitäten (im Rahmen des Legalen). Aus- und Weiterbildungen für Fachleute im Erziehungs-, Gesundheits- und Pflegewesen muss sich diesen Fragen stellen. 
  • Wirtschaftsethik in der Sexbranche: Schaffung eines Gütesiegels für faire Prostitution. Volle rechtliche Anerkennung von Sex-Workern und -Workerinnen.
  • Verantwortung im Internet: Zur Verhinderung und Verminderung von problematischem Konsum von Onlinesex-Inhalten brauchen Eltern Wissen und Wachsamkeit, Jugendliche und Erwachsene Medien- und Pornografiekompetenz.
  • Stopp dem Missbrauch mit dem Missbrauch: Männer müssen angemessen vor dem «Generalverdacht» geschützt werden, sexuelle Belästiger zu sein. Gerade in Scheidungsprozessen müssen Gerichte entsprechende Verdachtsmomente besonders sorgfältig und unvoreingenommen prüfen.
  • Sexuelle Belästigung durch Werbung unterbinden: Lauterkeit in der Werbung heisst auch, dass männerfeindliche Werbung unterbunden wird und Männer nicht unfreiwillig sexuellen Reizen ausgesetzt sind. 

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Für eine geschlechtersensible Schule

Bildung legt den Grundstein für die berufliche, soziale und persönliche Entwicklung von Männern und Frauen. Und sie hat einen wesentlichen Einfluss darauf, mit welchen Rollenbildern Buben und Mädchen zu Männern und Frauen werden. männer.ch hält kritische Distanz gegenüber der Klage, dass eine «feminisierte Schule» schuld sei an Bildungsmisserfolgen von Buben. Die Problematik greift tiefer. Wir fordern eine geschlechtersensible Schule, die Jungen wie Mädchen gerecht wird und ihnen hilft, ihre Potenziale fruchtbar zu machen – und sich dabei stets vor Augen hält, dass manche Gruppen von Kindern mehr darunter leiden als andere, wenn die Schule diese Aufgabe vernachlässigt. 

Unsere Leitziele

  • Chancengleichheit in der Bildung für alle: Denn das Bildungsniveau nimmt insgesamt zu, aber manche Gruppen von Buben – besonders aus bildungsfernen Schichten und mit Migrationshintergrund – profitieren davon nicht.
  • Vielfalt im Lehrkörper: Ein ausgeglichenes Verhältnis von Männern und Frauen erlaubt Kindern, eine Vielfalt von Rollenmodellen im Alltag zu erleben (und gewährleistet zudem, dass Lehrer-Talente nicht wegen überholter Geschlechterstereotypen verloren gehen).
  • Gender ist Teil des schulischen Bildungsauftrag – an den Pädagogischen Hochschulen wie auch im schulischen Alltag. 

Unsere Forderungen

  • Differenzierte Analyse statt Pauschalisierung: Buben und Mädchen sind keine homogenen Gruppen. Statt pauschal über Buben als Bildungsverlierer zu klagen, braucht es eine gezielte und geschlechtersensible Förderung jener Kinder, die besondere Unterstützung brauchen, insbesondere Buben und Mädchen aus bildungsfernen Milieus und/oder mit Migrationshintergrund. männer.ch setzt sich dafür ein.
  • Kinder brauchen männliche Rollenvorbilder: männer.ch setzt sich für einen höheren Männeranteil in Pädagogik, Betreuung und Pflege ein.
  • Gender ist im Lehrplan zu verankern: männer.ch fordert Lernmethoden und -inhalte, welche Geschlechterrollen kritisch reflektieren und so die Handlungsspielräume von Buben wie Mädchen vielfältig zu erweitern helfen.

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